Wirtschaftsethnologie und Politische Anthropologie - Staatenbildung und die Ökonomie von Kula und Potlatch

Forschungsfelder

Die Ethnologie bezieht fast alle gesellschaftswissenschaftlichen Themen als Unterdisziplin ein, daneben auch naturwissenschaftliche Aspekte wie Ethnopharmazie oder Ethnomathematik. Die Ethnologie erhebt damit den Anspruch einer interdisziplinären Grund- oder Leitwissenschaft,[5] weil die erforschten Gesellschaften aufgrund ihrer großen historischen oder räumlichen Trennung sehr weitreichende kulturelle Vergleiche erlauben. So ergibt sich ein besonders guter Überblick über die gegenseitigen Abhängigkeiten und Beeinflussungen gesellschaftlicher Subsysteme, die sonst meist nur einzeln untersucht werden.

Als wichtigste Fachbereiche der Ethnologie gelten:

  • Ethnoökologie (mit Ethnobotanik)
  • Wirtschaftsethnologie (wirtschaftliche Organisation)
  • Ethnosoziologie (soziale Organisation, britisch: social anthropology)
  • Politikethnologie (politische Organisation)
  • Religionsethnologie
  • Rechtsethnologie
  • Medizinethnologie
  • Ethnomedizin (mit Ethnopharmakologie, Ethnopharmazie, Ethnopsychiatrie, Ethnopsychoanalyse)
  • Musikethnologie

Weitere Forschungsfelder sind beispielsweise die Ethnolinguistik, Kognitionsethnologie, Kunstethnologie, Ethnopädagogik, Gender Studies (Geschlechterforschung), visuelle Anthropologie (Medieneinsatz), Aktionsethnologie (eingreifend) und allgemein interkulturelle Kommunikation (siehe auch Themenliste: Fachbereiche der Ethnologie).

Teilweise überschneiden oder überdecken sich die ethnologischen Fachgebiete mit Bereichen der Anthropologie (Menschenkunde), so wird beispielsweise die Wirtschaftsethnologie auch unter der Bezeichnung ökonomische Anthropologie geführt und es gibt die Religionsanthropologie, die Rechtsanthropologie oder die Musikanthropologie.